Yoritomo Minamoto (1147 – 1199): Dritter Sohn von Yoshitomo. Das Oberhaupt von Minamoto. Am Ende Shogun der Kamakura-Regierung. Er war in der Nacht der Niederlage im Krieg von Heiji im Jahre 1160 mit seinem Vater, seinen Brüdern und wenigen Stammesangehörigen nach Osten geflohen, hatte sich ganz allein im Schnee verlaufen, wurde von Munekiyo Taira entdeckt und geriet als vierzehnjähriger Junge in die Gefangenschaft von Taira. Kiyomori Taira entschied sich für seine Verbannung in die Provinz Izu, anstatt ihn zum Tode zu verurteilen. Er war der älteste noch lebende Sohn von Yoshitomo und damit der Stammhalter der Familie Minamoto. Im Jahre 1177 befand er sich bereits achtzehn Jahre in der Verbannung in Izu. Unter seinen vielen Frauengeschichten sticht seine Beziehung zu Masako Hojo heraus. Diese Liebesbeziehung spielte eine schicksalhafte Rolle für Yoritomo und Masako. Nachdem im Mai 1180 der Aufstand Yorimasa Minamotos und des Prinzen Mochihito gegen Taira in Uji niedergeschlagen worden war, erreichte Yoritomo die Befehlsschrift des inzwischen gefallenen Prinzen, die dazu aufrief, Taira zu vernichten. Yoritomo erhob sich gemeinsam mit Tokimasa Hojo gegen Taira. Tairas große Truppen aber schlugen Yoritomos kleine Truppe auf dem Berg Ishibashiyama nieder und Yoritomos Überlebenschancen gingen gegen Null. Yoritomo gelang die Flucht aus den Bergen aufs Meer in die gegenüberliegende Halbinsel der Provinz Awa. Dort begann er seine Truppen wieder aufzubauen. Yoritomos Armee, die inzwischen fünftausend Mann stark geworden war, machte das kleine Fischerdorf Kamakura zu ihrer neuen Heimat. Dort baute Yoritomo seine Basis auf. Von dort aus strebte er nun die Herrschaft über die Samurai im ganzen Land an. Yoshinaka Kiso, Yoritomos Cousin, eroberte die Nordische Küstenregion, marschierte als Erster der Minamoto-Stämme in Kyoto ein und regierte das Land zwei Jahre lang. Dann aber vernichtete Yoritomo Yoshinaka. Minamotos Armee, angeführt von Noriyori und Yoshitsune, vernichtete in Ichinotani, Yashima und schließlich Dannoura Tairas Armee. Yoritomo verdächtigte Yoshitsunes Überheblichkeit und verstieß ihn aus dem Stamm, um zu verhindern, dass Yoshitsunes ihm zu übermächtig würde. So verlieh Yoritomo Yoshitsune weder Anerkennung noch Beförderung, entzog Yoshitsune alle Macht, Begünstigungen als General, verstieß ihn aus dem Stamm Minamoto. Yoritomo entschied schließlich, ihn zu vernichten. Für die Fahndung nach Yoshitsune setzte Yoritomo ein flächendeckend wirksames System, die Provinzpolizeipräsidenten Shugo und die Ländereiverwalter Jito, ein. Diesen neuen militärischen Apparat entriss er Goshirakawa und dem Hof die Verwaltungsgewalt über die Ländereien im ganzen Land, die Finanzquelle des Staates. Das war der Moment, in dem seine neue Kamakura-Regierung de facto geboren wurde (1185). Es war eine Revolution ohne Blutvergießen. Mit starker Hand setzte Yoritomo seine Fahndung nach den Feinden von Kamakura fort. Yoritomo feierte indessen in Kamakura ein friedliches Neujahrsfest 1187. Im März 1196 besuchte Yoritomo Kyoto zum zweiten Mal. Mit einem prächtigen Geleit besuchte er Todaiji, als der Pavillon des Großen Buddhas in Nara eingeweiht wurde. Zudem zeigte er Masako, seinem Erben Yoriie, seiner ältesten Tochter Ohime und der zweiten Tochter Otohime die Hauptstadt. Yoritomo starb im Jahre 1199 an einer Krankheit, die er sich nach einem Sturz von seinem Pferd zugezogen hatte. Er war 53 Jahre alt.
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