Shizuka: Tochter des Trommelbauers Daijo Iso. Ushiwaka noch als Mädchen Enzian getarnt, lernte sie in Kyoto kennen. Sie wurde im Alter von sechzehn oder siebzehn Jahren eine berühmte Tänzerin in der Hauptstadt. Shizuka sah Yoshitsune bei dessen Abschiedsfeier im Haus von Tokitada Taira zum ersten Mal nach langen Jahren wieder. Sie hatte ihn offensichtlich erkannt und sang von einem Hanffadenknäuel, der nur von Enzian gefärbt werden wollte. Bei der Inthronisierungsfeier des kleinen Tennos Gotoba im Jahre 1184 in Kyoto entdeckte Shizuka Yoshitsune im Zug der Gardensamurai. Sie hoffte auf ein Wiedersehen mit Yoshitsune bei einer Feier des Regenten Motomichi Fujiwara, aber Yoshitsune hatte seinen Besuch abgesagt. Shizuka überreichte deshalb dem Boten ein Liebesgedicht für Yoshitsune und er erkannte, dass sie nach ihm Sehnsucht hatte. Inzwischen wurde Yurino Kawagoe von Yoritomo und Masako für Yoshitsune zur Ersten Frau auserkoren und war aus Kamakura nach Kyoto unterwegs. Yoshitsune holte Shizuka in ein kleines Haus auf seinem Grundstück, noch bevor die offizielle Braut aus Kamakura in Kyoto eintraf. Shizuka war überglücklich. Yoshitsune besuchte sie oft und schlief in der Nacht bei ihr. Shizuka führte mit ihm neben seiner Ersten Yurino ein glückliches und harmonisches Leben. Am 24. März 1185 entschied Yoshitsune in der Seeschlacht von Dannoura den Krieg gegen Taira für sich und Minamoto. Aber ihn stürzten Verleumdung, Verstoßung und Verurteilung durch Kamakura in den Abgrund. Yoshitsune fühlte sich bei Shizuka wie zuhause, aber mied Yurino. Shizuka und Yurino flohen mit Yoshitsune aus der Hauptstadt, aber ihr Schiff geriet in Seenot und Shizuka strandete mit Yoshitsune und seinen Stammesangehörigen im Sturm von Daimotsu an der Küste von Izumi. Sie traf Yoshitsune auf dem Berg Yoshinoyama wieder. Sie und Yoshitsune verbrachten im Tempel Kissuiin eine schöne Zeit zusammen, aber sie musste allein Yoshino nach Kyoto verlassen und vor dem Eingang in das Sperrgebiet auf der Spitze des Berges Yoshinoyama, das für Frauen verboten war, umkehren. Auf dem Weg vom Berg Yoshinoyama ins Tal begehrten unanständige Mönche die schöne frühere Tänzerin Shizuka, doch sie wurde von einem hochrangigen Mönch des Tempels Zaodo von Yoshino in Gewahrsam genommen und an Rokuhara ausgeliefert. Yoritomo bestellte sie nach Kamakura. Die Vernehmung durch das Gericht brachte jedoch keine neuen Informationen über Yoshitsunes Verbleib. Neugierige und leichtsinnige Samurai der Kamakura-Regierung beschämten sie und erlaubten sich einen Spaß mit ihr. Aber Shizuka blieb die treue Geliebte von Yoshitsune und ließ sich nicht beleidigen. Trotzdem konnte sie Yoritomos Befehl nicht abschlagen und tanzte auf der Bühne des Schreins Tsurugaoka Hachiman vor Yoritomo, Masako und den Fürsten. Sie tanzte schön und erhaben und besang ihre Sehnsucht nach Yoshitsune. Das ärgerte Yoritomo sehr, aber die anwesenden Samurai waren von ihrem Tanz sehr beeindruckt. Im Hausarrest bei dem Aufseher Kiyotsune Adachi gebar Shizuka schließlich einen Jungen von Yoshitsune. Yoritomo befahl Kiyotsune, ihr den Jungen wegzunehmen und ihn zu beseitigen. Shizuka konnte es nicht fassen, drückte ihr Kind fest an sich, doch musste das Baby schließlich hergeben. Sie wurde fast verrückt und wollte sich das Leben nehmen. Dann erfuhr sie von ihrem Aufseher Kiyotsune Adachi, dass er gegen Yoritomos Befehl heimlich den Jungen gerettet hatte. Sie kehrte erleichtert nach Kyoto zurück. Shizuka sah Yoshitsune nicht mehr wieder und soll allein in Kyoto weiter gelebt haben, aber genaues blieb unklar.
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