Aoi: In Ina geboren und von Hankaku, dem Oberhaupt des Tempels Kuridaji im Kreis Minachi, adoptiert. Aoi wurde Yoshinakas Geliebte, als ihr Adoptivvater Hankaku in Yoshinakas erster Schlacht gegen Tairas Armee kämpfte. Aoi war eine bezaubernde Frau und eine starke Kriegerin, die sich bei ihren Einsätzen wie ein Samurai kleidete. Für sie war der Krieg ihre Liebesbekundung für Yoshinaka, damit sie das Leben mit ihm teilen konnte. In der Schlacht von Kurikara gegen Tairas große Armee in der Nordischen Küstenregion kämpfte Aoi als Anführerin in der Hauptarmee unter Yoshinaka Kiso, verlief sich jedoch in der Endphase der Schlacht. Sie verfolgte allein Tairas fliehende Truppen, wurde jedoch von Tairas Männern umzingelt. Aoi konnte sich ihnen tapfer widersetzen, bis Kisos Suchtruppe ihr zu Hilfe geeilt kam. Dann aber schoss die eifersüchtige Yamabuki mit ihrem Halbbogen aus dem Hinterhalt einen Pfeil auf Aoi und verletzte sie schwer. Als Yoshinaka am 28. Juli 1183 seinen Triumphmarsch vom Berg Hieizan in die Hauptstadt antrat, zog Aoi ihre schöne Rüstung an, die sie bei den Schlachten immer getragen hatte, und stellte sich neben Yoshinaka an die Spitze des prunkvollen Triumphzuges. Bei Yoshinakas Militärparade durch die Hauptstadt am Anfang seines Aufenthaltes in Kyoto ritt Aoi trotz ihrer Krankheit neben Yoshinaka und Tomoe und präsentierte sich den Hauptstädtern als Yoshinakas schöne Geliebte. Danach lag Aoi in ihrem Krankenbett in Yoshinakas Haus an der sechsten Jo und beobachtete die Situation um Yoshinaka vom Bett aus. Am 20. Januar 1184 durchbrachen Yoshitsunes Samurai die Verteidigungslinie am Fluss Ujigawa und griffen die Hauptstadt an. Aoi wollte ihren letzten Kampf für Yoshinaka bestreiten, zog ihre prunkvolle Rüstung an, schminkte sich wie eine Hofdame, trug ihre kurze Hellebarde und ritt durch die angreifenden Samurai aus Osten hindurch. Yoshinaka sah sie und wurde von einem schlechten Gewissen gegenüber Aoi, Yamabuki und Tomoe geplagt. Aoi verlor Yoshinaka aus den Augen, lag schwer verletzt am Wegrand, aber wurde von Tomoe während ihrer Flucht entdeckt. Weil Tomoe starkes Mitleid mit ihr empfand, bat sie aus Solidarität der Frauen von Yoshinaka einen Gottesdiener und einen Mönch, für Aoi zu sorgen. Aoi überlebte den Krieg von Taira und Minamoto, kehrte in die Provinz Echizen zurück und erzählte den Menschen dort von Yoshinakas Ende. Sie könnte ein friedliches Leben in einer kleinen Hütte verbracht haben.